Mit ganz viel Herz bei der Näharbeit
Schüler der dritten und vierten Klasse der Hauptschule St. Michael nähten mit Müttern und Omas am 18.03. 2013 180 Herzkissen, die nun Brustkrebspatienten zur Verfügung gestellt werden.
Für Brustkrebspatientinnen und -patienten stellt ein Kissen in Form eines Herzens oft eine enorme Erleichterung dar. Unter den Arm geklemmt, lindert es Wund- und Narbenschmerzen nach Brustoperationen. Der Verein „Herzkissen – Verein zur Herstellung von Herzkissen für BrustkrebspatientInnen“ hat es sich seit 2010 zur Aufgabe gemacht, ehrenamtlich solche Kissen herzustellen und an Patienten in verschiedenen steirischen Krankenhäusern zu verschenken.
Freiwillige Helfer sind dabei immer willkommen, und diese Unterstützung erhielt der Verein nun durch etwa 20 Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klasse der Hauptschule St. Michael, die gemeinsam mit Omas und Mamas kräftig das Pedal der Nähmaschinen drückten, um an einem Vormittag so viele Herzkissen wie möglich herzustellen. Initiiert wurde die Aktion von Andrea Steinberger aus St. Michael, organisiert von den beiden Lehrkräften Gudrun Binder und Ruth Kölbl.
Julian Patz und Manuel Käferböck, beide 14 Jahre alt, haben soeben zwei bunte Polsterhüllen mit Polyesterfaserbällchen gefüllt. „Wir machen hier mit, weil damit anderen geholfen werden kann“, betonen die beiden. An einem Tisch am Gang sitzt eine Runde von Mädchen, die ebenfalls mit dem Befüllen beschäftigt ist. Conni Wagner, 14, und Gloria Pösendorfer, 13, sind zwei davon. „Es ist wirklich schön, Brustkrebspatienten mit diesen Herzkissen zu helfen. Mich berührt dieses Thema ganz besonders, weil ich jemanden mit dieser Erkrankung kenne“, erzählt Gloria, die zur Unterstützung ihre Tante Sonja Bauer mitgebracht hat. Auch sie kann der Aktion nur Gutes abgewinnen.
Aktiver Beitrag
„Ich habe das Gefühl, damit aktiv zur Leidenslinderung beizutragen“, sagt Sonja Bauer und schneidet gemeinsam mit Franziska Hausmann und Maria Kölbl Herzen aus bunt gemustertem Stoff zu, die weitere Mamas und Omas zusammennähen. Am Ende des Vormittages stapeln sich etwa 180 kunterbunte Herzkissen im Klassenzimmer, was Karoline Zwetti, Gründerin und Vereinsvorsitzende, zutiefst freut. „Es war mir ein Anliegen, heute persönlich hierherzukommen und die Leute kennenzulernen, die sich so engagiert für den Verein einsetzen. So viele Herzen wurden seit Bestehen des Vereines noch niemals auf einmal genäht. Ich bin überwältigt“, erklärt die klinische Gesundheitspsychologin aus Graz, die selbst von Brustkrebs betroffen war und nun mit den Kissen anderen Betroffenen Linderung und Freude schenken möchte.
Auch Gudrun Binder und Ruth Kölbl sind vom beeindruckenden Ergebnis der Aktion berührt. „Es haben alle so wunderbar zusammengearbeitet – die Stoffsponsoren, die Eltern und Schüler. Das war ein erfolgreicher Tag“, bringt es Gudrun Binder nach der großen Nähaktion abschließend auf den Punkt.
[highlight1]Text und Foto: Astrid Höbenreich; Kleine Zeitung[/highlight1]